Zum Küstenaktionstag der IG Metall am 7.11.24 haben hunderte Beschäftigte in Bremerhaven ein klares Signal an die Arbeitgeber gesendet: Vor der vierten Verhandlungsrunde zwischen der IG Metall Küste und Nordmetall am 11.11. in Hamburg sind rund 700 Beschäftigte aus Bremerhaven und Nordenham in den Warnstreik getreten. Die Beschäftigten folgten dem Aufruf der beiden Geschäftsstellen Weser-Elbe und Wesermarsch und demonstrierten eindrucksvoll am Fähranleger in Bremerhaven.
Im IG Metall Bezirk Küste haben am heutigen Donnerstag mehr als 19.600 Beschäftigte in 21 norddeutschen Städten zeitweise ihre Arbeit niedergelegt. Es nahmen rund 6.300 Metallerinnen und Metaller an Kundgebungen der Gewerkschaft teil. „Der Küstenaktionstag war ein starkes Signal. Unsere Kolleginnen und Kollegen haben eindrucksvoll gezeigt, dass sie bereit sind, die Streiks auszuweiten, wenn wir am Montag nicht zu einem Ergebnis kommen“, sagte Bezirksleiter Daniel Friedrich.
Insgesamt beteiligten sich Beschäftigte aus mehr als 100 Betrieben in Bremen, Niedersachsen, Hamburg, Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern an dem Aktionstag. In Bremen zogen 2.300 Teilnehmende in drei Demonstrationszügen durch die Stadt zur Kundgebung in der Nähe des Weserstadions, wo Friedrich die Forderung nach sieben Prozent mehr Geld für alle und 170 Euro mehr für Auszubildende unterstrich. Insgesamt legten in Bremen und Bremerhaven 8.200 Beschäftigte bei Mercedes Benz, Airbus, thyssenkrupp Automation Engineering, Fr. Lürssen Werft, Rheinmetall Electronics und 20 weiteren Betrieben ihre Arbeit zeitweise nieder.
An den Fähranlegern Blexen in Niedersachsen und Bremerhaven versammelten sich 700 Beschäftigte. Viele von ihnen fuhren mit einer Fähre, um an beiden Kundgebungen teilzunehmen. Insgesamt legten im nordwestlichen Niedersachsen 6.100 Beschäftigte die Arbeit nieder. In Papenburg trafen sich 1.000 Teilnehmende von zwei Demozügen zu einer Kundgebung, 2.000 Beschäftigte legten ihre Arbeit nieder. Bei thyssenkrupp Marine Systems (tkMS) und EWD in Emden streikten 150 Beschäftigte, in Varel versammelten sich 1.000 Teilnehmende auf dem Schlossplatz, 2.200 beteiligten sich in den Geschäftsstellen Oldenburg und Wilhelmshaven an den Warnstreiks.
In Schleswig-Holstein streikten bis zum Nachmittag insgesamt 3500 Beschäftigte. In Lübeck versammelten sich 500 Kolleginnen und Kollegen zur Kundgebung. Weitere Aktionen fanden in Neumünster, Kaltenkirchen, Schwentinental, Flintbek, Osterrönfeld, Schacht-Audorf, Wahlstedt und Schönkirchen statt.
In Mecklenburg-Vorpommern beteiligten sich 1.130 Beschäftigte an Warnstreiks in Rostock, Laage und Gadebusch.
In Hamburg trafen sich 450 Metallerinnen und Metaller vor dem Werkstor von Blohm+Voss, 660 Beschäftigte aus acht Betrieben beteiligten sich an Warnstreiks. In der Hansestadt findet am kommenden Montag (11. November) wenige Stunden vor der vierten Verhandlung ein weiterer Aktionstag statt. Dann werden drei Demonstrationszüge zur zentralen Kundgebung am Fischmarkt ziehen, wo auch IG Metall-Chefin Christiane Benner, und die Bezirksleiter Daniel Friedrich (Küste) und Horst Ott (Bayern) erwartet werden.
An der Küste haben somit seit dem 29. Oktober mehr als 45.000 Beschäftigte ihre Arbeit niedergelegt.