Frauen in der IG Metall Weser-Elbe
Der Ortsfrauenausschuss befasst sich mit dem Thema „Häusliche Gewalt“

Der Ortsfrauenausschuss der IG Metall Geschäftsstelle Weser-Elbe hat sich in den vergangenen Monaten mit dem Thema „Häusliche Gewalt“ befasst und sich hierzu von sachkundigen Gästen auf zwei Veranstaltungen ein aktuelles Bild geben lassen.


Der Ortsfrauenausschuss der IG Metall Geschäftsstelle Weser-Elbe hat sich in den vergangenen Monaten mit dem Thema „Häusliche Gewalt“ befasst. Hierzu haben wir uns sachkundige Gäste eingeladen und auf einem Wochenendseminar und auf einer unserer regelmäßig stattfindenden Sitzungen ein aktuelles Bild zum Stand geben lassen.
 

Am 23./24. Februar 2024 fand unser Wochenendseminar statt, zu welchem wir die Kommissarin Frau Pamela Koellner, Expertin für Kriminalprävention in Bremerhaven, zum Thema „Gewalt gegen Frauen“ eingeladen hatten.

Frau Koellner gab uns einen aktuellen Sachstand zum Thema und ihrer Arbeit. Die Sorge oder Erfahrung, Opfer eines Übergriffes zu werden, hinterlässt bei den Betroffenen tiefe Spuren und birgt weitreichende Folgen. Leider sind durch die Pandemie die Vorfälle häuslicher Gewalt gestiegen. Das zeigen die gemeldeten Fälle. Die Dunkelziffer lässt sich nur erahnen.

Sehr eindrucksvoll hat Frau Koellner uns auch Einblicke in Selbstbehauptung gegeben. Selbstbehauptung ist die Fähigkeit, sich nach außen hin der eigenen Grenzen und Rechte bewusst zu sein und diese kommunizieren zu können. Hier werden regelmäßig Kurse angeboten, die einen theoretischen (Selbstbehauptungsstrategien, Informationen zur Rechtslage) und praktischen Teil (Selbstverteidigung) beinhalten.
(Achtung: Kurse sind sehr schnell ausgebucht. Anfragen als Gruppe sind auch möglich).

 

Am 7. Mai 2024 war dann Frau Dietzel, Leiterin des Frauenhauses Bremerhaven, unser Gast. Auch sie berichtete von einer Zunahme der häuslichen Gewalt während der Pandemie.

Allgemein wird von Opfer und Aggressor gesprochen, da jedes Geschlecht von häuslicher Gewalt betroffen sein kann.
Kritisch ist zu sehen, dass das Opfer sich nicht nur der Gewalt, sondern auch aus seinem gewohnten Umfeld entziehen muss. Der Aggressor hat diese Umstellungen nicht. Das Opfer hat also nicht nur die psychischen und physischen Leiden der Gewalt zu bewältigen, sondern auch unter Umständen eine räumliche Veränderung. Hier erklärt Frau Dietzel kurz das spanische Modell, in dem der Aggressor der Wohnung komplett verwiesen wird und eine elektronische Fußfessel bekommt. Diese gibt dann bei Unterschreitung des Mindestabstands eine Signalton an das Opfer ab und die Polizei wird ggf. auch informiert.

Eine Verbesserung zur Täterarbeit wäre ein großer Gewinn für die Opfer!

Auch wäre eine rund um die Uhr Betreuung wünschenswert. Dies ist aber aufgrund der finanziellen und damit auch personellen Besetzung nicht möglich. Insgesamt wird das Frauenhaus und die Beratungsstelle von insgesamt sechs Frauen betreut, davon sind fünf Frauen in Teilzeit beschäftigt. Auch räumlich stößt das Frauenhaus kontinuierlich an seine Grenzen. Denn durch die den Mangel an bezahlbaren Wohnraum sind die Frauen oftmals länger als geplant im Frauenhaus. Neuaufnahmen sind dann leider nicht möglich.

Die Beratungsstelle heißt zwar Frauenberatungsstelle, ist aber im Gegensatz zum Frauenhaus für jedes Geschlecht offen.

Tel.: 0471/83001
E-Mail: frauenhaus@diakonie-bhv.de
Dionysiusstraße 38, 27576 Bremerhaven

 

In unseren künftigen Sitzungen werden wir im Ortsfrauenausschuss weitere Vorgehensweisen zur Unterstützung des Frauenhauses planen.
Übrigens: Geld und Sachspenden sind immer nötig und willkommen.

Weser-Elbe Sparkasse
Name: Diakonie Bremerhaven
IBAN: DE74 2925 0000 1020 1803 07
BIC: BRLADE21BRS

Sachspenden bitte aufgrund der mangelnden Räumlichkeiten bei der Tafel abgeben:
Zentrale der Bremerhavener Tafel
Surfeldstr. 29, 27576 Bremerhaven