- In der konstituierenden Vollversammlung der Arbeitnehmerkammer Bremen am 25. März wird Doreen Arnold, 1. Bevollmächtigte der IG Metall Geschäftsstelle Weser-Elbe, zur Vizepräsidentin der Arbeitnehmerkammer wiedergewählt.
- Die Gewerkschaft ver.di verhandelt seit Oktober 2020 mit dem Arbeitgeberverband BDSW für die "Wach- und Sicherheitsdienste" einen neuen Lohntarifvertrag für das Land Bremen. Zum 31.12. letzten Jahres war der bisherige Lohntarifvertrag ausgelaufen. Da die Tarifverhandlungen bisher ergebnislos geblieben sind, ruft die ver.di in der vierten Märzwoche zu Warnstreiks im Land Bremen auf. Laut ver.di reichen die derzeitigen Löhne bei einem Stundenlohn von € 10,50 bzw. € 11,89 für viele Kolleginnen und Kollegen kaum aus, um bis ans Monatsende zu kommen. Das Angebot der Arbeitgeber sieht für die Kolleginnen und Kollegen im Objektschutzdienst für dieses Jahr eine Steigerung von gerade mal 15 Cent vor, und das nicht mal rückwirkend. Für das kommende Jahr bieten sie 20 Cent. ver.di fordert eine deutliche Steigerung der Grundlöhne um mindestens € 1,50 die Stunde.
„Wir fordern für die niedrigste Lohnstufe einen Stundenlohn von € 12,-. Das ist das Mindeste um ein Leben ohne Angst vor Altersarmut führen zu können,“ erläutert Maja Imlau, Mitglied der ver.di-Tarifkomission.
Am Freitag, den 26. März erreichen die Streiks Bremerhaven. Die Kolleginnen und Kollegen von elko Sicherheit sorgen hier für den krönenden Abschluss der Woche und gehen an den Terminals von Eurogate und BLG für zwei Stunden in den Warnstreik. Durch die Beteiligung zahlreicher Aktiver gelang es, den Zugang zum Autoterminal zu bestreiken, so dass keine Anlieferung mehr stattfinden konnte. Darüber hinaus verzögerte sich das Ablegen der Schiffe, weil deren Mannschaften durch den Warnstreik nicht mehr zu den Schiffen geshuttelt wurden.
Nach den Warnstreiks im März erhöhten die Arbeitgeber ihr Angebot zwar von 15 auf 20 Cent ab dem 1. Juni 2021 und von 20 auf 34 Cent für 2022. Aber bei den derzeitigen Stundenlöhnen reicht diese Steigerung allerdings kaum aus, um bis ans Monatsende zu kommen, so die Gewerkschaft.
Daher ruft die ver.di in der zweiten Maiwoche erneut zu Arbeitsniederlegungen auf. Bestreikt werden die Sicherheitsunternehmen des Arbeitgeberverbandes BDSW. Zu ihnen zählen unter anderem elko, Kötter und Securitas. Die betroffenen Sicherheitsunternehmen versuchen die Folgen des Streiks durch den Einsatz von Streikbrechern abzufedern. In Bremerhaven sind von den Streiks die Wachobjekte der Hafenterminals von BLG und Eurogate Betroffen.
- Die Arbeitslosenquote beträgt in Bremerhaven 13,5%. Dies sind 8177 Arbeitslose.
- Unter dem Motto "Solidarität ist Zukunft" rief der DGB in diesem Jahr zum Tag der Arbeit am 1. Mai auf. Aufgrund der andauernden Corona-Pandemie hatte das Ordnungsamt nur eine kleine Kundgebung ohne Demonstration zugelassen. Daher fand die Veranstaltung auch ohne Rahmenprogramm und Familienfest statt. 250 Kolleginnen und Kollegen kamen unter Beachtung der Hygiene- und Abstandsregeln vor die Große Kirche in der Fußgängerzone, um auf die aktuelle Situation der Arbeitnehmer in der Corona-Krise aufmerksam zu machen und aktuelle Themen, wie z.B. die dramatische Situation der Lloyd-Werft oder die Digitalisierung der Arbeitswelt zu beleuchten. Redner waren: Lutz Bock (DGB-Kreisvorsitzender), Sascha Kuntzmann (BR-Vorsitzender Fischereihafenbetriebsgesellschaft, ver.di), Fabian Goiny (Stellvertretender KBR-Vorsitzender BLG, ver.di), Peter Riebensahm (Lehrer, Personalrat, GEW), Britta Dunzik (Erzieherin, ver.di), Pascal Eichel (JAV BLG AutoTec, IGM) & Jobst Märkle (JAV Autohaus Diekmann, IGM) und eine junge Kollegin für die Migranten. Die Veranstaltung wurde zusätzlich Live im Internet übertragen.
- Laut dem „Bericht zur Lage der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer im Land Bremen“ der Arbeitnehmerkammer sind im Juni in Bremerhaven gut 29.000 Männer und fast 23.500 Frauen sozialversicherungspflichtig beschäftigt. Damit hat die Beschäftigung nun wieder in etwa das Vorkrisen-Niveau der Corona-Pandemie von 2019 erreicht. Männer haben von diesem Aufwuchs deutlich stärker profitiert (+600 Arbeitsplätze) als Frauen (+300 Stellen). Der hier zu beobachtende Beschäftigungszuwachs in Bremerhaven war keineswegs erwartbar, denn die Pandemie traf nicht nur wichtige Kernbereiche der Bremerhavener Wirtschaftsstruktur besonders hart, sondern auch zentrale Säulen des Strukturwandels. Hier ist insbesondere der Tourismus-Bereich zu nennen. Schließlich gingen die Einschränkungen im Zuge der Corona-Krise – wie in anderen Städten – auch am Einzelhandel nicht spurlos vorüber. Erschwerend kam hinzu, dass in Bremerhaven zum Ende des vergangenen Jahres auch Karstadt geschlossen wurde. Dies hat zum einen natürlich Folgen für die Attraktivität der Innenstadt, zum anderen aber auch für die Beschäftigung in dieser Branche.
Ein Blick auf die Arbeitsplatzentwicklung nach Wirtschaftszweigen verdeutlicht, dass der größte Beschäftigungsrückgang von 202 auf 2021 im Groß- und Einzelhandel und bei der Kfz-Reparatur zu verzeichnen ist, gefolgt vom Bereich „Verkehr und Lagerei“. Den drittgrößten Rückgang gab es in den Bereichen „Metall, Elektro, Stahl, Fahrzeugbau“.
Die meisten Stellenzuwächse konnten hingegen im Baugewerbe beobachtet werden, das von der Corona-Krise bislang weniger betroffen war, sondern in Zeiten energetischer Sanierungen gefragter ist denn je. Auch in der Leiharbeit ist die Beschäftigung wieder angestiegen, nachdem hier zwischen Juni 2019 und Juni 2020 die größten Arbeitsplatzverluste zu verzeichnen waren. So wurde der Beschäftigungsstand von Juni 2019 wieder erreicht, die Sicherheit für prekär in der Leiharbeit Beschäftigte fehlt in Krisenzeiten aber nach wie vor.
- Auf der Delegiertenkonferenz des DGB Stadtverbands Bremerhaven am 03. Juli wird Sascha Kuntzmann (ver.di) einstimmig zum neuen DGB Stadtverbandsvorsitzenden gewählt. Er folgt somit dem aus dem Amt scheidenden bisherigen Vorsitzenden Lutz Bock (IG Metall) nach.
- Die Gewerkschaften verhandeln seit dem 8. Oktober mit der Tarifgemeinschaft deutscher Länder (TdL) über eine Gehaltserhöhung für die Tarifbeschäftigten im Geltungsbereich des TV-L. Bisher haben die Arbeitgeber kein verhandlungsfähiges Angebot vorgelegt. Die Tarifgemeinschaft der Länder verließ auch in der 2. Verhandlungsrunde am 2. und 3. November ohne ein Angebot den Verhandlungstisch. Ihr Verhandlungsführer aus Niedersachsen, Finanzminister Reinhold Hilbers (CDU), wies alle gewerkschaftlichen Forderungen als nicht finanzierbar zurück. Die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) ruft deshalb ihre Mitglieder im Geltungsbereich des Länder-Tarifvertrags bundesweit zu Warnstreiks auf. Am 27. und 28. November 2021 werden die Verhandlungen fortgesetzt.
Die GEW fordert in der Tarifrunde die Erhöhung der Tabellenentgelte um 5 Prozent, mindestens aber 150 Euro bei einer Laufzeit von 12 Monaten und die Erhöhung der Entgelte der Auszubildenden und Praktikant*innen um 100 Euro monatlich.
In Bremerhaven wird für den 18. November zum ganztägigen Warnstreik aufgerufen. Noch vor Schulbeginn fanden sich um 7:30 Uhr knapp 70 tarifbeschäftigte Lehrkräfte vor der Schule am Ernst-Reuter-Platz ein und äußerten dort lautstark ihren Unmut zur Blockadehaltung der Tarifgemeinschaft der Länder (TdL). Unterstützt wurden sie dabei durch Kolleg:innen der Gewerkschaft der Polizei. In Sprechchören forderten die Lehrkräfte fünf Prozent mehr Gehalt und die stufengleiche Höhergruppierung bei voller Mitnahme ihrer bisherigen Stufenlaufzeiten. Besonders der nicht stufengleiche Aufstieg stellt eine dauerhafte Benachteiligung gegenüber Beamtinnen und Beamten da.
„Stark betroffen sind weiterhin die quer eingestiegenen Lehrkräfte, die ohne einen tariflichen Anspruch auf Höherqualifizierung vom ersten Tag an die gleiche Arbeit leisten müssen. Und dies bei wesentlich schlechterer Bezahlung“, sagt GEW-Stadtverbandsvorstandssprecher Peer Jaschinski. „In Bremerhaven arbeitet mittlerweile fast jede vierte Lehrkraft über den Quereinstieg. Sie sind inzwischen eine tragende Säule in den Bremerhavener Schulen. Es ist endlich an der Zeit, wertschätzende Signale in die Richtung der tarifbeschäftigten Lehrkräfte zu senden. Die Blockadehaltung der Arbeitgeber ist bei zu erwartenden steigenden Steuereinnahmen und einer immer dünner werdenden Personaldecke nicht mehr nachvollziehbar und für die Bremerhavener Schulen als fahrlässig zu bezeichnen“, macht Peer Jaschinski abschließend deutlich. Am 24. November soll ein zweiter Warnstreiktag folgen.
Am 29. November kommt es dann zu einem Verhandlungsergebnis: Die Verhandlungsteams von Ländern und Gewerkschaften einigen sich im Wesentlichen auf eine einmalige Corona-Sonderzahlung von 1.300 € und eine Lohnerhöhung von 2,8 Prozent ab 1. Dezember 2022. Die Laufzeit beträgt 24 Monate. Die Beschäftigten im Gesundheitsbereich bekommen mehr Geld durch Erhöhungen der Zulagen.
Die GEW fordert eine zeit – und inhaltsgleiche Übertragung des Tarifergebnisses auf die Beamt:innen und Versorgungsempfänger:innen.
GEW-Verhandlungsführer Daniel Merbitz bedankte sich bei den Kolleginnen und Kollegen, die mit ihren Warnstreiks und medienwirksamen Aktionen die Gewerkschaften in diesen schwierigen Verhandlungen unterstützt haben. Deshalb hätten die Arbeitgeber auch verstanden, dass sie die Tariferhöhungen nicht einfach aussitzen können: „Wir mussten ihnen trotzdem noch jeden Cent einzeln abringen. Am Ende haben wir einen vertretbaren Abschluss erreicht. Mehr war unter diesen schwierigen Rahmenbedingungen nicht drin.“
GEW- Landesvorstandssprecherin Barbara Schüll bewertet den Abschluss kritisch: „Eine Tarifverhandlung, nach 20 Monaten Pandemie und stark belastenden Arbeitsanforderungen aller Beschäftigten, hätte ein wertschätzenderes Entgegenkommen der Arbeitgeber verdient. Zeiten extremer Arbeitsverdichtung durch Fachkräftemangel, steigende Schüler:innenzahlen und angepasste Unterrichtsformate, mit intensiver Elternarbeit, Quarantäne und Distanzlernen, haben die Kolleg:innen bis an die Grenzen der Belastbarkeit arbeiten lassen. Bis heute gab es weder einen Zeitausgleich, noch wertschätzende Anerkennung und nun leider auch kein angemessenes Tarifergebnis.“
Der ver.di-Vorsitzende Frank Werneke bezeichnete die Einigung als ein „in weiten Teilen respektables Ergebnis“. Für die Beschäftigten im Gesundheitswesen habe ver.di spürbare Einkommensverbesserungen erreicht. Dort werden zum 1. Januar 2022 die Zulagen zum Teil deutlich erhöht. Der Geltungsbereich der allgemeinen Pflegezulage wurde erweitert. Künftig bekommen unter anderem auch Logopäd*innen, Diätassistent*innen oder medizinische Fachangestellte die Hälfte der Zulage, also 70 Euro pro Monat.
-
2021 waren in Bremerhaven 1618 Menschen im Bereich Forschung und Entwicklung beschäftigt (3% aller Beschäftigten), 2011 waren es noch 890. Die Zahl der Arbeitsplätze hat sich in dieser Zeit somit fast verdoppelt. Seit 2011 ist jeder 7. Arbeitsplatz in Bremerhaven im Wissenschaftsbereich entstanden.
In Bremerhaven wird in folgenden Institutionen geforscht und entwickelt: „Alfred-Wegener-Institut – Helmhotz Zentrum für Polar- und Meeresforschung“, „Fraunhofer-Institut für Windenergiesysteme IWES“, „Institut für Seeverkehrswirtschaft und Logistik“, „Thünen Institute für Seefischerei und Fischereiökologie“, „DLR – Institut für den Schutz maritimer Infrastrukturen“, „Zentrum für Aquakulturforschung“, „Technologier-Transfer-Zentrum Bremerhafen“.
Außerdem wird im Klimahaus, im Deutschen Auswandererhaus, im Deutschen Schifffahrtsmuseum, im Historischen Museum und an der Hochschule geforscht.
-
Am Freitag, den 11. März legen die Beschäftigten der Modekette H&M und des schwedischen Möbelhauses Ikea in Bremerhaven vormittags die Arbeit nieder. Aufgerufen hierzu hatte die Vereinigte Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di). Eine Kundgebung mit 40 bis 50 Personen fand zwischen 10 Uhr und 12 Uhr vor der Ikea-Filiale in Bohmsiel statt.
Ver.di strebt für die Beschäftigten beider Unternehmen einen bundesweiten Digitalisierungstarifvertrag an, der eine Beteiligung an einer nachhaltigen Beschäftigungssicherung vorsieht.
-
Die Arbeitslosenquote beträgt in Bremerhaven im April 12,6%. Das ist der niedrigste Stand seit Januar 2019. Ohne Beschäftigung waren somit 7589 Menschen – das sind 132 weniger als im Vormonat und 588 weniger als im April 2021. Allerdings werden mehr als 6000 Personen davon als Langzeitarbeitslose geführt.
-
Das Unternehmen „Holz Ehlers“ muss Ende April aufgrund eines akuten Liquiditätsengpasses Insolvenz anmelden. Insbesondere das schwierige zweite Halbjahr 2021 hat hierzu beigetragen. Die Corona-Krise und die unsichere Warenversorgung haben dabei eine starke Rolle gespielt. Zum vorläufigen Insolvenzverwalter ist der Bremer Rechtsanwalt Gerrit Hölzle bestellt worden. Ziel ist es, das Traditionsunternehmen zu erhalten. Hölzle sei guter Dinge, dass das Unternehmen weitergeführt werden könne, berichtet die Nordsee-Zeitung am 3. Mai. 18 Beschäftigte sind von der Insolvenz betroffen. Bis zur Eröffnung des Hauptverfahrens will der Hölzle eine Lösung gefunden haben.
Holz Ehlers gibt es bereits in der dritten Generation. Der Großvater des jetzigen Geschäftsführers Christian Ehlers hat das Unternehmen 1929 an der Schiffdorfer Chaussee gegründet. Seit seiner Gründung befand sich das Unternehmen lange Zeit an der Schiffdorfer Chaussee, mittlerweile allerdings am Kreisel zur Autobahnauffahrt Geestemünde.
-
Unter dem Motto „geMAInsam Zukunft gestalten“ findet in diesem Jahr erstmals seit Beginn der Corona-Pandemie am 1. Mai, dem Tag der Arbeit, wieder eine Demonstration des Deutschen Gewerkschaftsbundes (DGB) statt. Aufgrund der coronabedingten Einschränkungen findet allerdings nach der sich an die Demonstration anschließenden Kundgebung vor der Großen Kirche in der Fußgängerzone das beliebte Familienfest mit Spiel, Tanz, Speisen und Getränken in diesem Jahr nicht statt. Daher ist die Veranstaltung mit rund 600 Teilnehmern auch nicht so gut besucht, wie in Zeiten vor Corona.
Hauptredner auf der Veranstaltung ist der frühere Bundesumweltminister und Grünen-Vorsitzende Jürgen Trittin. Weitere Redner sind der DGB-Stadtverbandsvorsitzende Sascha Kuntzmann und Hüsniye Isin, die für die Migranten/innen spricht.
Eine Hand voll Querdenker und Corona-Leugner versucht die Rede Trittins zu stören, bevor sie von der Polizei vom Versammlungsort weggeleitet werden. Trittin hält ihnen entgegen, dass ihn das an 1933 erinnere und sagt: „Wir wissen, was das für Kräfte sind, die versuchen, die Versammlungen der Gewerkschaften zu stören.“
-
Im Mai beschließt die rot-grüne Landesregierung, dass der Mindestlohn im Land Bremen im Dezember von 12,- Euro auf 12,29 Euro pro Stunde angehoben wird.
-
In der ersten Maiwoche ruft die Vereinigte Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) im Rahmen der aktuellen Tarifrunde bundesweit Beschäftigte der Sozial- und Erziehungsdienste zu Streiks auf. Am Mittwoch, den 4. Mai sind die Beschäftigten der Kitas und des Schulischen Ganztags in Bremerhaven aufgerufen, sich an den Streiks zu beteiligen. Die Teilnehmer treffen sich ab 10 Uhr am Stadttheater und um 11 Uhr beginnt die Demonstration. Die Kundgebung an den Stadthäusern in Lehe beginnt um 12 Uhr.
Die Bundestarifkommission für den öffentlichen Dienst hat die Kündigung der Tätigkeitsmerkmale und der Regelungen zum Gesundheitsschutz zum 31.12.2021 beschlossen. Die Gewerkschaften verhandeln seit dem 25. Februar 2022 mit der Vereinigung der kommunalen Arbeitgeberverbände (VKA) über die Weiterentwicklung der Sonderregelungen und der Tätigkeitsmerkmale für den Sozial- und Erziehungsdienst im Tarifvertrag für den öffentlichen Dienst (TVöD). In der ersten Verhandlungsrunde haben die Arbeitgeber kein Angebot vorgelegt und zentrale Forderungen der Gewerkschaften zurückgewiesen. Die Gewerkschaften fordern u.a.:
- Eine verbesserte Eingruppierung der Beschäftigten im Sozial- und Erziehungsdienst
- und die Anpassung der Stufenlaufzeiten an die allgemeinen Regelungen und Öffnung der Stufen 5 und 6 für alle Entgeltgruppen im Sozial- und Erziehungsdienst
Am Dienstag, den 10. Mai rufen die Gewerkschaften die Tarifbeschäftigten im Sozial- und Erziehungsdienst, sowie die Auszubildenden in der Heilerziehungspflege zu einem ganztägigen Warnstreik auf. Der Streik betrifft die städtischen Kindertagesstätten Brakhahnstraße, Dresdener Straße, Karl-Lübben-Straße, Otto-Oellerich-Straße, Stettiner Straße und den Hort der Fritz-Hußmann-Schule. Außerdem sind die Krippen Kurfürstenstraße und Julius-Brecht-Straße betroffen.
Am 12. Mai vermeldet die Gewerkschaft ver.di: „Am Verhandlungstisch gab es auch in der zweiten Tarifrunde für die rund 330.000 Beschäftigten im öffentlichen Sozial- und Erziehungsdienst keine Bewegung – Dafür bringen wir als Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) weiter ordentlich Action auf die Straßen, in die Rathäuser und in die Öffentlichkeit: Auch in dieser Woche wird wieder bundesweit gestreikt!“
Um den Forderungen Nachdruck zu verleihen, ruft die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) ihre Mitglieder im Geltungsbereich der Sonderregelungen für den Sozial- und Erziehungsdienst im TVöD/TVöD BT-B beim Magistrat der Stadt Bremerhaven am Donnerstag, den 12. Mai 2022 zu einem ganztägigen Warnstreik auf.
Die Streiks der ver.di und der GEW werden auch in der kommenden Woche fortgesetzt, damit sich die Arbeitgeber in der dritten Verhandlungsrunde am 16./17. Mai endlich bewegen!
-
Anfang Juli wird bekanntgegeben, dass die Insolvenz für „Holz Ehlers“ abgewendet ist. Die Stader Firma „Ernst Hasselbring GmbH & Co. KG“ hat das Unternehmen übernommen und eröffnet nun eine zweite Filiale unter dem Namen „Baufachzentrum Hasselbring“ in Bremerhaven. Die Übernahme erfolgt zum 1. Juli, alle Mitarbeiter wurden übernommen.
-
Am Samstag den 25. Juni ereignet sich vormittags an Bord eines Seeschiffes ein tödlicher Arbeitsunfall. Die 200 Meter lange „ML Freyja“ lag während der Beladung im Osthafen. Zur Unfallzeit waren mehrere Hafenarbeiter des BLG AutoTerminals an Bord mit Ladetätigkeiten beschäftigt. Während dieser Arbeiten geriet ein 30-Jähriger zwischen einen sich bewegenden Bagger und der dort befindlichen Ladung und erlitt dadurch schwerste Verletzungen. Der Mann wurde vor Ort notärztlich versorgt und anschließend in ein Krankenhaus gebracht. Dort erlag er am nächsten Tag seinen schweren Verletzungen.
-
Am Donnerstag, den 10. November ruft die ver.di die Beschäftigten von „BremerhavenBus“ zu einem ganztägigen Warnstreik auf. Seit dem frühen Morgen und den ganzen Tag lang fahren keine innerstädtischen Busse. Der Busverkehr steht bis 4 Uhr des kommenden Tages still. Auch die BremerhavenBus Kundencenter in Mitte und am Hauptbahnhof blieben ganztägig geschlossen. Vom Streik der Busfahrer sind rund 40.000 Fahrgäste betroffen.
Die meisten der rund 180 Busfahrer demonstrieren am Vormittag am Tor des Betriebshofes der Verkehrsgesellschaft für höhere Löhne. Die ver.di fordert für die Beschäftigten eine Lohnerhöhung in Höhe von von 13%. Da der Druck immer größer wird, unter anderem weil Personal fehlt, sind auch bessere Arbeitsbedingungen Teil des Forderungspaketes der ver.di.
Wer als Busfahrer bei BremerhavenBus anfängt, verdient 14,09 Euro die Stunde. Daraus resultiert auch, das rund ein Dutzend Stellen unbesetzt sind. Jeder zweite der Busfahrer fährt inzwischen für das Tochterunternehmen „Hanse Bus“, wo das Einstiegsgehalt sogar noch 200 Euro unter dem von BremerhavenBus liegt.
„Es sei ein starkes Zeichen für bessere Löhne und Arbeitsbedingungen gesetzt worden“, bewertet der Betriebsratsvorsitzende Frank Sperling den Warnstreik. Auch aus der Bevölkerung hätten die Mitarbeitenden Zuspruch für die Aktion bekommen, so ver.di. Für den 21. November ist die nächste Verhandlungsrunde angesetzt.
-
Die Arbeitslosenquote beträgt in Bremerhaven im Oktober 13,4%. Ohne Beschäftigung waren somit 8.049 Menschen – das sind 129 weniger als im Vormonat und 505 mehr als im Oktober 2021.
6.599 davon sind als Langzeitarbeitslose beim Jobcenter gemeldet.